Wie erfolgreich ist der durchschnittliche Investor?
Renditen am Markt können verlockend wirken. Doch kaum ein Privatanleger kommt in der Realität an sie heran.
Den Markt zu schlagen ist schwer. Dem durchschnittlichen Investor gelingt es nicht.
Macht der Markt 7,2% - hat der durchschnittliche Investor 5,3% erzielt. Das spricht eindeutig gegen market timing, gegen Einzelaktien und dagegen, sicherheitshalber an der Seitenlinie zu stehen. Hier kommt ein Blick auf die Zahlen:

Quelle: Brian Feroldi
Noch schlimmer sieht es allerdings bei den Anleihen aus. Kaum jemand versteht den Anleihemarkt wirklich. Dort kommt der durchschnittliche Investor auf 0,4% - wenn der Markt 4,6% einbringt.
Reale Returns
Diese Zahlen sind geschönt, denn wie in der allgemeinen Finanzpresse üblich sind das die Zahlen ohne Berücksichtigung der Inflation. Es ist also der nominale Return.
Der reale Return, nach Abzug der Inflation, liegt rund 2% niedriger.
Dann lauten die Zahlen also: 5,2 Prozent reale Rendite am Markt (immer bedenken: da sind zwei Crashs am Aktienmarkt mit dabei) werden zu 3,3% für den durchschnittlichen Anleger.
Den Markt schlagen zu wollen (und nicht zu können) kann also ziemlich teuer werden.
Und 2,6% am Anleihemarkt werden zu -1,6%. Puh!
In Dollar gerechnet
In Dollar gerechnet hat der Markt in 20 Jahren aus 100.000 Dollar rund 402.000 Dollar gemacht.
Der durchschnittliche Investor aber geht mit 281.000 Dollar vom Platz.
Am Anleihemarkt wurden aus 100.000 Dollar in 20 Jahren 246.000 Euro. Jedenfalls dann, wenn man in den Index anlegte. Der durchschnittliche Anleiheinvestor ging mit 109.000 Dollar nach Hause.
Die Zahlen in Dollar waren jetzt wieder ohne die Inflation gerechnet.
Und über 30 Jahre?
Über längere Zeiträume wie 30 Jahre wird das alles natürlich noch viel schlimmer. Das liegt auch daran, dass in den 80er Jahren die Renditen am Markt teilweise sehr hoch waren. Und viele Privatinvestoren standen an der Seitenlinie.
Über 30 Jahre hat der durchschnittliche Investor in den USA aus 100.000 Dollar die Summe von 294.000 Dollar gemacht. Ein Investment in den Index brachte allerdings die deutlich höhere Summe von 1,92 Mio. Dollar.
Mein Fazit
Für alle, die anlegen, ist ein Zeitraum von rund 30 Jahren der deutlich bessere Referenzpunkt. Wer mit 35 Jahren anfängt anzulegen, der hat rund 30 Jahre bis zur Rente. Passives Investieren ist für alle, die wenig Zeit und Lust auf die Beschäftigung mit Einzelaktien haben ganz offensichtlich der beste Weg, fürs Alter vorzusorgen.
Und alle anderen sollten ernsthaft überlegen, zumindest die Hälfte ihres Geldes in ETFs zu stecken.
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