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Wie Banken Kunden abziehen - eine Fallstudie

12. September 2025

Mit Immobilienfonds und Lebensversicherungen verdienen Banken gutes Geld - ihre Kunden eher nicht. Doch wie läuft das ganz konkret ab?

Vor einigen Jahren bekam meine Mutter, damals 83 Jahre alt, einen Anruf von der örtlichen Filiale der Volksbank. Sie habe da 10.000 Euro auf einem Festgeldkonto liegen. Ob sie die nicht lieber gewinnbringend in einen Immobilienfonds anlegen wolle. Mich hat die Dreistigkeit überrascht, mit der der junge Mitarbeiter dort im Hochsauerland einer alten Dame ein im Zweifelsfall undurchsichtiges Finanzprodukt andrehen wollte. 

Heute, einige Jahre später, überrascht mich, wenn es um das Vorgehen von Mitarbeitern von Finanzinstituten geht, eigentlich nahezu gar nichts mehr. Sie wollen Geld verdienen. Und dazu müssen sie Produkte verkaufen. Tun sie das nicht, sind ihre gut bezahlten Arbeitsplätze in Gefahr. Das Wohl der Kundinnen und Kunden spielt bei alledem höchstens eine Nebenrolle. 

„Was den Verbraucherschutz angeht, befindet sich Deutschland in einem Winterschlaf“, hat vor vielen, vielen Jahren Gerd Kommer mal zu mir gesagt. Wer wissen will, warum das so ist, der braucht sich nur die Liste der Spender der CDU im letzten Wahlkampf ansehen. Ganz vorne mit dabei: Die Deutsche Vermögensberatung. Und damit ihre Spende auch die gewünschte Wirkung entfaltet, hat ein hochrangiger Mitarbeiter der Deutschen Vermögensberatung dem damals noch Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (Hochsauerland) persönlich den entsprechenden Scheck überreicht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Wie die Rendite davonschmilzt

Aber zurück zu der Angewohnheit von Geldinstituten, ihre Kundinnen und Kunden mit hohen Gebühren um einen erheblichen Anteil der Gewinne ihrer Geldanlagen zu bringen. Üblicherweise bleibt einem Ratsuchenden im Privat Banking der Sparkasse, der Commerzbank oder irgend einer anderen Finanzinstitution ungefähr 5 Prozent Return übrig, wenn der Markt 10 Prozent macht. Die Hälfte. Ein Mitarbeiter von Gerd Kommer hat das gerade mal auf dem Blog von Gerd Kommer an einen konkreten Fall vorgerechnet.

Wie kommt es nun zu diesem Minderertrag? Erstens erzielen die Finanzprodukte, die dort verkauft werden (und auch die Aktien, die dort empfohlen werden) in der Regel einen Return, der rund 1,5 Prozent hinter dem Marktreturn liegt. Sodann fallen Gebühren für das Management des Fonds an. Das sind oft auch noch einmal 1,5 Prozent. Und dann will ja auch noch das Private Banking seinen Teil. Noch einmal rund 1,5 Prozent. 

Verglichen mit einem Vertrag über eine Lebensversicherung der Deutschen Vermögensberatung ist das noch großzügig. Bei denen sind Kunden oft über viele Jahre „unter Wasser“, machen also keinerlei Gewinn. Das Geld fließt an die Fonds, die sie empfehlen. Und an die hart arbeitenden Mitarbeiter des Vertriebs. Und an das Management der Deutschen Vermögensberatung. 

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